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Kapitel 1

1 Grundriss: Eine Orientierung

1.1 Wie funktioniert Open Source Software?

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Dieses Werk ist unter einem Creative Commons ’Namensnennung - Nicht Kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen’ Lizenzvertrag lizensiert.
Um die Lizenz anzusehen, schicken Sie einen Brief an Creative Commons, 559 Nathan Abbott Way, Stanford, California 94305, USA oder gehen Sie bitte zu http://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/2.0/at/
Autor: Christian Fritzsch, Klein & Partner KEG

Das Schlagwort Open Source ist zur Zeit in aller Munde. Doch welche grundlegenden Unterschiede gibt es zu proprietärer Software? Nachfolgend sind die wichtigsten Aspekte von Open Source Software gegenüber der proprietären Software dargestellt.

Lizenzmodell

Bei Open Source Software (OSS) wird im Gegensatz zu proprietärer Software der Quellcode zugänglich gemacht, der verändert werden kann. Bei proprietärer Software wird der Quellcode geheim gehalten und kann nicht verändert werden.

1.1.2 Entwicklungsmodell

Proprietäre Software wird typischerweise in einem geschlossenen Entwicklungsmodell (Konzeption, Entwicklung, Test) erstellt. Ein geschlossener Kreis an Entwicklern arbeitet an der Software. Verbesserungen an der Software werden erst in der nächsten Version der Software integriert und stehen erst dann zur Verfügung. Das Entwicklungsmodell der Open-Source-Software hingegen ist offen. An der Entwicklung einer open-source software beteiligt sich meist ein großer Kreis weltweiter Entwickler. Aufgrund des offenen Prinzips dieser Arbeitsmethode können Verbesserungen und Erweiterungen schneller veröffentlicht werden und mit der Entwicklung schneller fortgeschritten werden.

1.1.3 Geschäftsmodelle

Im Gegensatz zum herkömmlichen Geschäftsmodell der propriäteren Software, wird die Erstellung der Open Source Software grundsätzlich nicht durch den Verkauf der Nutzungsrechte der Software finanziert. Geschäftsmodelle von Open Source Software basiert sich auf Dienstleitungen wie Beratung, Implementierung, Integration und Wartung der Software sowie Training und Support.

 

1.1.4 Stärken

Die grössten Stärken von Open Source Software sind:

  • schnelle Entwicklung durch große Entwicklergemeinschaft
  • für eine Anwendungsmöglichkeit stehen mehrere OSS-Programme zur Verfügung
  • stabil durch getestete Versionen
  • Unternehmensweit gleiche und aktuelle Software einsetzbar ohne Lizenzprobleme
  • einfachere Administration und Benutzung durch einheitliche Software
  • weniger Sicherheitsprobleme durch transparente Entwicklung
  • im Gegensatz zu proprietärer Software sind individuelle Anpassungen möglich.

1.1.5 Schwächen

Schwächen von Open Source Software sind:

  • Entwicklung von Software nur für breite genutzte Anwendungen (kaum Spezialanwendungen vefügbar)
  • teilweise existieren wenige Benutzer-Dokumentationen für einzelne Programme
  • OSS-Software fordert mehr Engagement des Benutzers, um auf dem aktuellen Stand zu kommen bzw. zu bleiben.

1.1.6 Vorteile

Durch den Einsatz von Open Source Software ergeben sich folgende Vorteile:

 

  • keine Abhängigkeit von einzelnen Softwarefirmen
  • vielfach Entwicklung von Software für verschiedene Plattformen (Windows, Linux, MacOS)
  • hohe Anzahl der Entwickler, daher schnelle Entwicklung
  • Stabilität und Sicherheit der Anwendungen
  • firmenspezifisch angepasst

1.1.7 Nachteile

Der Einsatz von Open Source Software bringt die folgenden Nachteile mit sich:

  • für Spezialanwendungen muss weiterhin kommerzielle Software genutzt werden, da in diesem Bereich keine OSS-Software vorhanden ist
  • Gefahr der Einstellung eines Projektes, wenn keine Entwickler mehr an der Weiterentwicklung interessiert sind.

 

1.1.8 Einsatz von Open Source Software

Bedeutend für die Entscheidung über den Einsatz von Open-Source Software ist nicht nur die Abwägung der Vor- und Nachteilen der Stärken und Schwächen, sondern auch die überlegung der individuellen Bedürfnisse wie zum Beispiel die Unternehmenskultur oder die Frage des Supports.

1.1.9 Literatur zu diesem Thema

Die nachfolgenden Bücher bieten viele Informationen zu diesem Thema:

  • Freie Software ISBN 3893314326, Bundeszentrale für politische Bildung, 2002
  • Linux Manager Guide ISBN 3935922884, SuSE Linux AG, 2003,
  • Open Source Jahrbuch 2004 ISBN 393642778X, Lehmanns Media, 2004.

1.2 Was ist ein Content Management System?

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Autor: Christian Fritzsch, Klein & Partner KEG

Ein Content Management System (CMS) dient der einfachen Erstellung und Verwaltung von digitalen oder digitalisierten Inhalten.

Die wichtigsten Vorteile sind hierbei die Trennung von Design und Inhalten sowie die einfache Erstellung und Verwaltung der Inhalte. Die Inhalte werden automatisch vom CMS im Browser dargestellt, eine spezielle Eingabe ist hierzu nicht erforderlich.

1.2.1 Erstellung von Inhalten

Durch die Trennung von Design und Inhalt können Inhalte in verschiedenen Formaten eingegeben werden. Dieses ist insbesondere für Autoren und Redakteure von Vorteil, die sich dadurch mehr auf die Qualität der Inhalte konzentrieren können.

1.2.2 Verwaltung von Inhalten

Inhalte können übersichtlich verwaltet werden: durch die einfache Handhabung eines CMS können Inhalte mit wenigen Klicks verändert, verschoben oder gelöscht werden. Ebenso lassen sich Veränderungen auch wieder rückgängig machen.

1.2.3 Gleiches Design für alle Inhalte

Ebenso kann das Design verändert werden, ohne dass jedes Dokument einzeln geändert werden muss. Einmal geändert, gilt für alle Inhalte das gleiche Design. Dieses garantiert die Einhaltung eines einheitlichen Aussehens für alle Inhalte.

1.2.4 Optimierte Rechteverwaltung

Bei einem CMS lassen sich die Rechte optimieren. Beispielsweise ist der Autor nur berechtigt, Inhalte zu erstellen, während der Redakteur zusätzlich zur Veröffentlichung autorisiert ist.

Somit lassen sich die Rechte je nach Bedarf individuell einstellen - für jeden Aufgabenbereich optimiert. Angezeigt werden die Inhalte nur denjenigen Benutzern, die diese auch sehen dürfen - ob als anonymer Besucher oder als eingeloggter Benutzer.

1.2.5 automatische Seitennavigation

Die Seitennavigation wird vom CMS automatisch erstellt. Dabei werden nur die Inhalte dargestellt, die - je nach Rechtevergabe - für die autorisierten Benutzer einsehbar sind. Die gesonderte Erstellung einer Navigation entfällt.

1.2.6 einfache Updates

Das CMS immer auf dem neuesten Stand zu halten, erfordern nicht nur Gründe der Sicherheit. CMS werden ständig weiterentwickelt, insbesondere bei Open Source Software.

1.2.7 Kostenoptimierung

Aufgrund der Betreuung und Erstellung von Inhalten durch die Autoren und Redakteure ergibt sich ein bedeutender Kostenvorteil.

1.2.8 Ein CMS kann unter anderem verwendet werden als:

  • Internetpräsenz
  • Intranet
  • Extranet
  • Online-Shop
  • E-Learning-Plattform
  • webbasierte Datenbank

1.2.9 Weitergehende Informationen

Weitergehende Informationen finden Sie unter:

1.3 Was ist Plone?

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Autor: Christian Fritzsch, Klein & Partner KEG

1.3.1 Überblick

Plone ist ein auf ZOPE basierendes Content Management System (CMS), aber was heißt das genau? Was bietet Plone und wozu kann man es gebrauchen? Die nachfolgenden Aufzählungen geben einen kleinen Überblick.

1.3.2 Plone ist ...

vielseitig: Plone ist für viele web-basierte Anwendungen nutzbar, beispielsweise als Internetpr äsenz, als Extranet oder Intranet, als Online-Shop oder als E-Learning- Plattform. Aufgrund seines modularen Aufbaus lassen sich einfach neue Komponenten integrieren und individuell anpassen, wie beispielsweise Foren, Fotoalben oder eine Umgebung für Team-Arbeit. Ist ein Modul (noch) nicht vorhanden, kann es speziell für die Bedürfnisse der Anwender entwickelt werden.

international: Plone spricht viele Sprachen - sowohl bei der Eingabe von Inhalten als auch bei deren Ausgabe. Plone unterstützt zur Zeit rund 30 Sprachen, darunter beispielsweise auch chinesisch und hebräisch. Plone wird von Programmierern auf der ganzenWelt entwickelt, ebenso wird Plone auch auf der ganzenWelt eingesetzt, unter anderem von der Lufthansa und von der NASA.

einfach: Plone ist einfach zu installieren und sofort lauffähig. Dokumente werden dort editiert, wo sie auch hingehören und können mit sprechenden Webadressen versehen werden.

offen: Plone ist Open Source-Software. Man kann Plone problemlos beziehen und auf dem neuesten Stand halten, ohne für jede neue Version eine Lizenz erwerben zu müssen. Die Wahl des Betriebssystems spielt hierbei keine Rolle. Plone basiert auf der unabhängigen Programmiersprache Python und funktioniert unter Windows ebenso wie unter Linux oder MacOS. In der Mehrzahl der Anwendungen wird Plone kundenspezifisch angepasst. Aufgrund des offenen Quellcodes lassen sich beispielsweise die Veröffentlichtlichungsregeln (Workflows) an die Bedürfnisse der Anwender anpassen und neue Programmteile entwickeln.

vernetzt: Die Plone Business-Community sorgt für eine rasche Entwicklung sowie für eine schnelle und qualitativ hochwertige Hilfe bei Problemen. Die Plone Foundation sichert die Offenlegung des Quellcodes und die Weiterentwicklung von Plone unter Einhaltung des Qualitätsstandards. Die ZOPE Corporation sichert die Entwicklung des Applikationsservers ZOPE.

für alle da: Inhalte können mit jedem Browser angezeigt werden und sind somit für jeden zugänglich. Plone ist behindertengerecht und wird in Zusammenarbeit mit dem österreichischen Blindenverband entwickelt. So erfüllt Plone beispielsweise die Standards W3C AA und US-Section 508.

teamfähig: Mit Plone können Gruppen und Teams in eigenen Bereichen zusammenarbeiten. Aber Plone arbeitet selbst mit anderen Programmen zusammen, beispielsweise mit dem Applikationsserver ZOPE, der Grundfunktionen wie die Benutzerverwaltung und das Sicherheitsmanagement zur Verfügung stellt; oder dem dem Content Management Framework (CMF), das Grundfunktionalitäten für CMS, wie z.B. Workflows oder News-Items, bereitstellt.

schnell: Plone wurde von Anfang an für den professionellen Einsatz konzipiert, die Leistung ist skalierbar und somit für hohe Zugriffszahlen ausgelegt.

dokumentiert: Für Plone ist ein englischsprachiges Handbuch erhältlich - The Definitive Guide to Plone. Ein deutschsprachiges Benutzerhandbuch wurde von jens quadrat in Zusammenarbeit mit der deutschsprachigen Plone Community entwickelt, es ist in dieser Ausgabe mit abgedruckt.

Die oben beschriebenen Lösungen sind Beispiele für die Vielfältigkeit der verfügbaren Komponenten von Plone und eduplone. Sind die von Ihnen gewünschten Fähigkeiten nicht dabei? Fragen Sie uns, wir können Ihnen weiterhelfen. Gerne unterbreiten wir Ihnen ein maßgeschneidertes Angebot.

1.3.3 Weitergehende Informationen

Weitergehende Informationen finden Sie unter:

1.4 Branchenlösungen

1.4.1 eduplone - Plone als Lerntechnologie

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Autor: Christian Fritzsch, Klein & Partner KEG

1.4.2 Überblick

eduplone ist eine Lerntechnologie, die auf dem Content Management System Plone basiert. eduplone wird als Erweiterung für Plone einfach als Modul integriert. So können alle Vorteile des Content Management Systems genutzt werden. In 1.1 auf der nächsten Seite sehen Sie das Lernportal der Kunst-Universität Graz, Institut für elektronische Musik.

1.4.3 Webdidaktik

eduplone setzt das Konzept der Webdidaktik konsequent um. Inhalte werden in Lernumgebungen erstellt und mit zusätzlichen Meta-Daten versehen:

  • Kompetenzkategorie leicht, mittel, schwer.
  • Mediale Kategorie Präsentation, Kommunikation, Interaktion.
  • Wissens-Kategorie Orientierung, Handlung, Quelle, Erklärung.

Die Kategorien lassen sich teilweise noch weiter abstufen, nähere Informationen hierzu finden Sie unter http://eduplone.net.

1.4.4 Lernumgebungen

Lerninhalte werden in Lernumgebungen erstellt. Eine Lernumgebungen ist hierbei die Sammlung von Wissenselementen zu einem Thema bzw. Lerneinheit Die Wissenselemente werden in kleinstmöglichen Einheiten dargestellt, um eine optimale Aufnahme durch den Lernenden zu gewährleisten.

Lernumgebungen können ein einziges Mal erstellt und anschließend mehrfach in Lernsequenzen eingebunden werden. Dieses verhindert unnötige Redundanzen, z.B. bei Einführungen.

Abbildung 1.1: eduplone am Institut für elektronische Musik an der Kunst-Universität Graz, Österreich

1.4.5 Lernsequenzen

Eine Lernsequenz fasst mehrere Lernumgebungen zu einem Kurs zusammen. Es lassen sich Lerninhalte für den Lernenden ebenso wie Aufgaben für den durchführenden Unterrichtenden einbinden. Interaktion wird ermöglicht.

1.4.6 Rollen

In eduplone gibt es zwei zusätzliche Rollen: zum einen den eduplone-Learner, der an einem Kurs als Lernender teilnimmt, und zum anderen den eduplone-Tutor, der diesen Kurs erstellt und durchführt. Die Rollen lassen sich in den jeweiligen Lern-Teams unterschiedlich setzen, somit kann ein Benutzer sowohl Unterrichtender als auch Lernender sein.

1.4.7 Vorteile

eduplone ist in Plone integriert, es lassen sich eine Vielzahl von Vorteilen aus Plone ableiten:

  • Inhalte werden dort editiert, wo sie hingehören
  • sprechende Webadressen
  • Anzeige durch jeden Browser
  • Unterstützung von Gruppenarbeit
  • Unterstützung von vielen Sprachen
  • Nutzung aller Plone-Module auch in eduplone.

Einzelheiten entnehmen Sie bitte dem Kapitel Was ist Plone? weiter vorne in dieser Ausgabe.

1.4.8 Open Source Software

Plone und eduplone sind Open Source Software, d.h. sie können beispielsweise auf die individuellen Bedürfnisse der Anwender angepasst werden, siehe hierzu auch das Kapitel Wie funktioniert Open Source Software?.

1.4.9 eduplone ist empfohlen

eduplone wurde unter einer Evaluation von über 400 Content Management Systemen als E-Learning-Plattform von ¨ Osterreichischen Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kunst (bm:bwk) für den Einsatz in Schulen und Universitäten empfohlen.

1.4.10 Weitergehende Informationen

Weitergehende Informationen finden Sie unter:

  • http://www.jensquadrat.com
  • http://www.plone.org
  • http://www.eduplone.net